Freitag, 30. August 2013

Gastartikel

Digitalkamera richtig einstellen: Tipps für Einsteiger

Viele Hobbyfotografen verlassen sich auf die Autofunktionen ihrer Digitalkamera. Für Schnappschüsse mögen sie ausreichen. Immer wieder aber gibt es Belichtungs- und Bildsituationen, bei denen die richtige Einstellung der Kamera über die Bildqualität entscheidet. Hier sollen kurz die wichtigsten Einstellungen und die häufigsten Fehler gezeigt werden. Denn wer unvergessliche Momente festhalten will, kann sich nicht allein auf die Automatik verlassen. Auch die immer beliebteren Fotobücher oder Posterdrucke (http://www.myphotobook.de) verlangen Bilder von guter Qualität. Es lohnt sich also sich ein wenig mehr mit dem Thema zu beschäftigen.

Auch wenn sich die Menüs der meisten Kameras etwas voneinander unterscheiden, gibt es bei allen Modellen die gleichen Grundfunktionen. Sie entscheiden, wie ein Motiv von der Kamera aufgenommen wird. Grundlegende Funktionen sind das Bildformat, die Bildauflösung, Einzel- oder Serienbild und Blitz. Auch der Selbstauslöser ist eine beliebte Funktion bei Gruppen oder Einzelaufnahmen. Diese Grundfunktionen sind zum größten Teil selbsterklärend.

Das Bildformat sollte passend zum Bildausschnitt gewählt werden. Die Bildauflösung spielt besonders bei Motiven aus der Ferne oder aus unmittelbarer Nähe eine große Rolle. Der Blitz beeinflusst die Belichtungszeit und kommt natürlich besonders bei eher schlechten Lichtverhältnissen zum Einsatz oder bei hoher Bildauflösung. Und das Serienbild bietet sich besonders bei bewegten Motiven an oder in Situationen, wo sich das Motiv oder die Belichtungssituation verändern.

Wer sich aber nicht allein auf die Automatik seiner Kamera verlassen will, sollte auch andere Funktionen kennen. Das Belichtungsprogramm kann auch manuell den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und verbessert die Chancen auf ein gutes Bild. Auch die Autofokus-Messfeldsteuerung, die Belichtungsvermessung und der Weißabgleich sollten beherrschbar sein.

Belichtung

Der Lichtanteil entscheidet über die Farbe. Eine rote Rose wirkt in der Dämmerung dunkler und im gleißenden Sonnenlicht heller. Wer also mehr Licht auf seinem Bild haben will, muss die Belichtungszeit verlängern. Am Einstellrad an der Oberseite lassen sich die passenden Belichtungsprogramme anwählen. P steht für Programmautomatik. Hier wählt die Kamera selbst die passende Belichtungszeit und Blende. Im Gegensatz zur Vollautomatik lässt diese Funktion weitere Einstellungen zu, etwa den Weißabgleich oder die Autofocus-Messfeldsteuerung. Der Weißanteil ist deshalb wichtig, weil die Farbe weiß das Licht maximal reflektiert, sodass bei hohem Weißanteil andere Farben oft deutlich dunkler erscheinen. Die Kamera wählt dann automatisch eine kürzere Belichtungszeit. Das klassische Beispiel sind Aufnahmen im Schnee.

Tiefenschärfe

Wer die Einstellung S wählt (Tv bei Canon) kann die Belichtungszeit frei wählen. Die Kamera stellt dann automatisch die richtige Blende ein. Dadurch lassen sich auch Effekte erzielen, wie zum Beispiel Bewegungsunschärfe. Bei der Zeitautomatik unter dem Buchstaben A (Av bei Canon) wird die Blende manuell gewählt und die Kamera sorgt automatisch für die richtige Belichtungszeit. Mit dieser Funktion lässt sich eine höhere Tiefenschärfe erzeugen, sodass alle Motive eines Bildes besser erfasst werden und nicht nur die anvisierte Person oder der Gegenstand. So entstehen Profibilder und auch komplexe Aufnahmesituationen wie mehrere Personen zufällig in einem Raum verteilt lassen sich aufnehmen. Auch für schöne Porträts sind Tiefenschärfen-Effekte wichtig.

Fokus und Licht-Messfeld

Bei 99 Prozent aller Aufnahmen nutzen Fotografen den Autofokus. Er sorgt selbstständig für scharfe Bilder. Objektive lassen sich voreinstellen. Den Rest macht die Kamera. Der Autofokus (AF) arbeitet standardmäßig mit drei Messfeldern. Aber die Messfeldsteuerung lässt auch andere Einstellungen zu, mit denen sich das Ergebnis beeinflussen lässt. Bei der Standardeinstellung wird automatisch das Motiv scharf gestellt, das der Kamera am nächsten ist. Soll aber beispielsweise eine Person in einer Menge aufgenommen werden, ist das nicht mehr sinnvoll. Hier kann die Einzelfeldsteuerung helfen. Bei ihr lässt sich über einen Vierwegecontroller an der Kamerarückseite das Messfeld selbst auswählen. Bei bewegten Objekten bietet sich die dynamische Messfeldsteuerung an. Hier wird das Messfeld selbst ausgewählt, und wenn sich das Motiv bewegt, berechnet die Kamera die anderen Messfelder neu und sorgt so für scharfe Bilder.

Auch die richtige Belichtung wird von den meisten Kameras automatisch ermittelt. Die Messung erfolgt durch das Objektiv. Dieses erfasst das reflektierte Licht. Bei Gegenlichtaufnahmen oder bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen reicht diese Automatik aber nicht aus. In der Standardeinstellung misst die Kamera die Lichtverteilung über das gesamte Bild. Außerdem wird die Entfernung zum Motiv berücksichtigt. Bei der mittelbetonten Messung wird zwar auch die Helligkeitsverteilung gemessen, die Kamera gewichtet aber den mittleren Bereich stärker. Besonders beim Fotografieren von Personen und Bauwerken ist diese Einstellung sinnvoll.

Bei der Spottmessung berücksichtigt die Kamera das jeweils aktive Motiv im Fokusfeld. Bei einem sehr hellen oder besonders dunklen Hintergrund kann so das Motiv besser erfasst und belichtet werden. Denken sie zum Beispiel an ein Porträt vor einem schwarzen Stoff oder eine ähnliche Aufnahmesituation.

Weißabgleich

Durch den Weißabgleich lassen sich die Farben eines Motivs auch bei verschiedenen Lichtquellen korrekt wiedergeben. Neben der Automatik bieten Digitalkameras manuelle Weißabgleich-Einstellungen. Sie berücksichtigen Sonnenschein, Bewölkung oder Schatten und künstliche Lichtquellen wie Glühlampen, Neonlicht oder Blitzlicht. Wenn die Farben im Automatikmodus nicht stimmen, können diese Einstellungen die Aufnahme verbessern. Auch ein manueller Weißabgleich ist möglich. Hierzu muss der Fotograf gleichmäßig weiße oder graue Referenzflächen am Ort messen. Durch diese Messung wird die Ausgabe der anderen Farben im Foto festgelegt.

Nehmen sie sich etwas Zeit und machen sie sich mit den einzelnen Funktionen vertraut. Auch wer ein Bildverarbeitungsprogramm benutzt kann durch gute Bilder das Ergebnis und die Möglichkeiten der Weiterverarbeitung noch verbessern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen